Sonntag, zweiter Tag, 30. Juli 2017
Zusammen mit den Schwestern werden wir frühmorgens zur nahen
Pfarrkirche von Holili fahren, wo um 7 Uhr der erste Gottesdienst stattfindet.
Schwester Betty hat uns schon vorgewarnt, dass wir uns wärmer anziehen sollen,
und als wir die „Kirche“ sehen, verstehen wir auch den Grund dafür: Die Kirche
steht nur im Rohbau und durch die offenen Seitenwände pfeift der Wind. Die
Frauen haben ihre farbenfrohen Festtagsgewänder angezogen, der Kirchenchor
sitzt im strahlend weißen Hemden in den ersten Reihen. Man sitzt auf einfachen
Bänken, im Altarraum und den vorderern Reihen unter einem provisorischen
Wellblechdach, weiterhinten unter freiem Himmel. Uns beeindruckt vor allem der
fröhliche Gesang, zu dem die gesamte Gemeinde klatscht und tanzt.
Together
with the sisters we get an early morning ride to the nearby church of Holili
where the first mass starts at 7 am. Sr Betty gave us a pre-warning to wear
warm clothes at as we saw the “church” we understood why: the church is under
construction and a chilly wind blows through the open side walls. Women are
dressed up with their colorful Sunday dresses and the church choir is sitting
in white shirts in the front rows. Everyone is sitting on simple benches under
a temporary roof or under the open air. We are impressed by the joyful singing
rhythm and dancing.
Nach der Messe werden wir als „Visitors“, Besucher aus
Österreich und Deutschland nach vorne gebeten, wo wir uns kurz vorstellen. Für
den Abend lädt uns der Pfarrer zum Essen in sein Pfarrhaus ein. Für uns sehr
ungewöhnlich beginnt er nach dem Essen mit Tanzen. Das gehört einfach beim
afrikanischen Zusammensein dazu. Am Ende freut er sich, dass wir ihm den
„Wiener Walzer“ beibringen.
After the
mass the visitors from Austria and Germany are welcomed and we introduce
ourselves to the church community. The parish priest invites us for dinner in
his parish house. Very unusual for us he starts to dance after dinner. This is
part of being together in Africa. Finally he enjoys that we teach him the
“Wiener Walzer”.
Am Nachmittag wandern wir in Begleitung von Sr. Felicitas
über staubige Pfade zur Secondary School, die ebenfalls von den St.
Josefschwestern geleitet wird. Kaum durchschreiten wir das Tor der Schule, sind
wir in einer anderen Welt: angelegte Wege, gepflegte Beete, alles ist gekehrt,
sauber und ordentlich.
Die Leiter der Schule, Sr. ... führt uns über das Gelände
der Schule und berichtet von der Entwicklung der Schule: 2013 gegründet und
gebaut, zur Zeit besuchen ca. 300 Schülerinnen und Schüler die Klassen 8 bis
12. Auch spielt die Selbstversorgung eine große Rolle; ein Neubau für
Schlafsäle ist im Gange. Sie erwähnt aber auch die Schwierigkeiten, Geld fehlt
an allen Ecken und Enden. Bis jetzt gibt es nur ein provisorisches Labor für
die naturwissenschaftlichen Fächer. Wir treffen die die Schülerinnen und
Schüler in einem Zelt (noch ist keine Schulhalle vorhanden), in dem sie sich
nach der Messe versammelt haben. Wir stellen uns den Schülern vor.
Sehr beeindruckt hat uns die Sprecherin: „Seid willkommen.
Zuerst danken wir Gott, dass eure Reise gut verlaufen ist, wir danken, dass ihr
euch auf den Weg gemacht habt, uns zu besuchen. Bestimmt gibt es viele
Unterschiede zwischen Europa und uns in Tansania. Wir Schülerinnen und Schüler
wollen mit Ehrgeiz lernen, um unser Land zu verändern. Dabei glauben wir fest
an Gott, der uns schon so viel gegeben hat.“
Anschließend besichtigen wir die Schlafsäle. Ca. 80 Mädchen
in einem Saal, drei Stockbetten, rosa Bettlacken und sonst nichts! Es gibt noch
keine Schränke, darum ist alles im Koffer verstaut, die auf dem Boden stehen.
Da denken wir an unsere Schlafzimmer ... Jene Schülerinnen, die Verantwortung
für die Schlafsäle tragen, berichten uns in ausgezeichnetem English über die
Schule und ihre eigenen Zukunfstpläne. Sie möchten werden: Ärztin, Anwälte,
Ingenieure, und sogar Priester.
Ca. 80 Schülerinnen und Schüler kommen aus dem 450 km
entferntem Dar es Salaam und können ihre Familien nur in den Schulferien sehen.
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